Am 18. Oktober 2024 fand eine Abschnitts-Gesamtübung des Abschnitt 05 – Sinabelkirchen, welche von der Feuerwehr Untergrossau organisiert wurde, bei der Firma Münzer Bioindustrie GmbH statt.
Angenommen wurde eine Menschenrettung nach einem Gefahrgutunfall auf dem Betriebsgelände, woraufhin die Feuerwehr Untergrossau und Obergrossau alarmiert wurden. Nach der Ankunft der ersten Einsatzkräfte und Erkundung des Einsatzleiters HBI Martin Groß stellte dieser neben den Gefahrgutaustritt auch zwei Brände am Betriebsgelände sowie eine verletzte Person auf einem der Lagertanks fest.
Aufgrund des umfangreichen Lagebildes wurden die Feuerwehr Egelsdorf, Gnies, Sinabelkirchen, Markt Hartmannsdorf und Pöllau bei Gleisdorf zur Unterstützung alarmiert.
Währenddessen wurde umgehend der Bereich rund um die Austrittstelle großräumig abgesperrt und von den Atemschutztrupps der Feuerwehr Untergrossau und Obergrossau mit der Menschenrettung begonnen. In der Zwischenzeit wurde beim MTFA Untergrossau eine Einsatzleitung sowie ein SAN-Platz für die große Anzahl an verletzten Personen errichtet. Nach der Menschenrettung wurde noch das austretende Fass mit Ratschengurte und einer Moosgummimatte abgedichtet sowie alle Abflüsse abgedichtet.
Die mitlerweile eingetroffen Feuerwehr Egelsdorf und Gnies bauten eine Zubringerleitung vom neben dem Gelände vorbeilaufenden Bach auf. Hier war eine steile Böschung eine große Herausforderung, um das benötigte Material zur Saugstelle zu bringen. In der Zwischenzeit wurde vom HLF4 Sinabelkirchen eine Zubringerleitung von einem Hydranten sowie ihr 5000 Liter fassendes Pufferbecken aufgebaut, um dieses als Löschwasserreserve zur Verfügung zu haben. Gemeinsam führten die drei Feuerwehren mit zwei C-Strahlrohren und dem Wasserwerfer auf dem HLF4 eine Brandbekäpfung durch.
Da noch zwei Mitarbeiter auf dem Gelände vermisst wurden, schickte die Einsatzleitung die Feuerwehr Markt Hartmannsdorf mit einem Atemschutztrupp zur Menschenrettung in das Gebäude vor. Die erste Person konnte in dem stark verrauchten Labor und die zweite aus dem Gefahrgutlager gerettet werden.
Ein MRAS-Trupp der FF Pöllau bei Gleisdorf führte gemeinsam mit dem Abschnitts-MRAS-Beauftragten Bernd Wagner die Menschenrettung von einem der Lagertanks durch. Hierfür wurde eine Steckleiter auf dem Geländer befestigt und als Anschlagpunkt genutzt. Ein Bodengitter wurde aus der Verankerung genommen und so wurde die verletzte Person abgeseilt. Das Szenario wurde aber nicht nur zum Retten von Personen aus Höhen genutzt – mithilfe einer losen Rolle wurde die verletzte Person raufgezogen und so eine Rettung aus der Tiefe simuliert.
Insgesamt nahmen 75 Feuerwehrmitglieder mit 12 Fahrzeugen an dieser Übung teil! Neben den Feuerwehren war auch Bgm Emanuel Pfeifer anwesend und machte sich ein Bild von der Arbeit der Feuerwehren.
Ein großer Dank gilt der Firma Münzer Bioindustrie GmbH für die zur Verfügungstellung des Übungsobjektes und die anschließende Bewirtung!